älteste Rebe

Die älteste Weisswein-Rebe der Schweiz steht im Dorf Steg

Bei der ältesten Rebe der Schweiz handelt es sich zweifelsfrei um ein höchst bemerkenswertes Kulturgut. Der am alten «Borrihaus» im Oberdorf in Steg anliegende Rebstock hat seine Pflanzung gemäss mehrfacher wissenschaftlicher Untersuchungen von Prof. Dr. Fritz Schweingruber mindestens im Jahre 1750 erfahren und ist somit maximal 270 Jahre alt. Mit grösster Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei der beeindruckenden Erscheinung somit ebenfalls um die älteste Rebe des gesamten Alpenraums.

Diesem bedeutenden Kulturschatz will die im Jahre 2019 gegründete Stiftung «älteste Rebe der Schweiz» angemessen Rechnung tragen und dadurch die kommunale Identität von Steg-Hohtenn auf historischer wie auch kultureller Ebene stärken. So ist denn die Stifterin die Burgerschaft Steg-Hohtenn. Diese hat nun aus der ältesten Rebe entnommene Sprossen zu Setzlingen gezogen, die an einem sonnenbeschienen Rebgut in Hohtenn Wein aus dem Erbgut der ältesten Rebe keltern wird. Für die Vinifikation zeichnet das Weingut «Domaines Chevaliers» in Salgesch verantwortlich. Dabei wird es sich um einen ganz besonderen Tropfen mit einer ganz besonderen Geschichte handeln.

Wiissus Humannji ist bekannt als Wöchnerinnenwein. Nach der Niederkunft ist dieser den von der Geburt 1 Wissenswertes geschwächten Müttern in mehr oder weniger hohen Mengen zur Erstarkung gekredenzt worden, dies im Irrglauben an dessen hohen Eisengehalt. Dieser Umstand wiederum wiederlegt ein weit verbreitetes und sich vor allem im Bernbiet hartnäckig haltendes Gerücht, wonach die Walliserinnen und Walliser den Fendant bereits in der Muttermilch zugeführt erhalten haben sollen. Diesem Gerücht sei vehement widersprochen, denn bei dem Wöchnerinnenwein handelte es sich fast ausschliesslich um Wiissus Humannji...

Nun, es ist ein höchst erfreulicher Umstand, dass die Rebsorte der ältesten Rebe der Schweiz, welche nun dank dem Engagement der Burgerschaft Steg-Hohtenn und das Weingut «Domaines Chevaliers» weiterleben darf, dieser Wein seine uralte Geschichte weiter erzählen kann.